Die Konzeption im Jugend- und Familienzentrum Hünfeld 

Ein Auszug:    (die komplette Konzeption findet ihr am Ende der Seite als PDF-Download)

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3.1. Rechtliche Grundlage

Die offene Jugendarbeit im Jugendtreff Hünfeld orientiert sich an den gesetzlichen Grundlagen des SGB VIII, dem Achten Buch des Sozialgesetzes.

 

Kinder- und Jugendhilfe § 11 SGB VIII (Gesetz), „Jugendarbeit“

(1) Jungen Menschen sind die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen. Sie sollen an den Interessen junger Menschen anknüpfen und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement anregen und hinführen.

 

(2) Jugendarbeit wird angeboten von Verbänden, Gruppen und Initiativen der Jugend, von anderen Trägern der Jugendarbeit und den Trägern der öffentlichen Jugendhilfe. Sie umfasst für Mitglieder bestimmte Angebote, die offene Jugendarbeit und Gemeinwesen-orientierte Angebote.

 

(3) Zu den Schwerpunkten der Jugendarbeit gehören:

1.    außerschulische Jugendbildung mit allgemeiner, politischer, sozialer gesundheitlicher, kultureller, naturkundlicher und technischer Bildung,

2.    Jugendarbeit in Sport, Spiel und Geselligkeit,

3.    Arbeitswelt-, schul- und familienbezogene Jugendarbeit,

4.    internationale Jugendarbeit,

5.    Kinder- und Jugenderholung,

6.    Jugendberatung.

 

(4) Angebote der Jugendarbeit können auch Personen, die das 27. Lebensjahr vollendet haben, in angemessenem Umfang einbeziehen.

 

Weiterhin maßgeblich für die Orientierung der offenen Jugendarbeit im Jugendtreff ist das:

 

Kinder- und Jugendhilfe § 14 SGB VIII (Gesetz), „Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz“

 

(1) Jungen Menschen und Erziehungsberechtigten sollen Angebote des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes gemacht werden.

 

(2) Die Maßnahmen sollen

1.    junge Menschen befähigen, sich vor gefährdenden Einflüssen zu schützen und sie zu Kritikfähigkeit, Entscheidungsfähigkeit und Eigenverantwortlichkeit, sowie zur Verantwortung gegenüber ihren Mitmenschen führen.

2.    Eltern und andere Erziehungsberechtigte besser befähigen, Kinder und Jugendliche vor gefährdenden Einflüssen zu schützen.

 

 

3.2. Grundlegende Ziele der offenen Kinder- und Jugendarbeit

Zu den allgemeinen Zielen der pädagogischen Arbeit im Jugendtreff Hünfeld zählen die Erfüllung der gesetzlichen Grundlagen und das Erlernen und Erhalten eines respektvollen Umgangs miteinander. Die Vermittlung unterschiedlicher Kompetenzen stellt ein weiteres entscheidendes Ziel dar.

 

Hierzu zählen unter anderem:

·         Erlangen von sozialen Kompetenzen

(Konfliktfähigkeit, Ausdrucksfähigkeit, Teamfähigkeit, Verantwortungsfähigkeit)

·         Erlangen von Eigenkompetenz
(positives Selbstbild und Selbstwertgefühl, eigenständige Lebensplanung und Lebensbewältigung)

·         Erlangen von kulturellen Kompetenzen
(Toleranz)

·         Erlangen einer gesellschaftlichen bzw. politischen Kompetenz
(Mitgestaltung, Mitbestimmung, Mitverantwortung)

·         Erlangen von Genderkompetenz
(Findung einer eigenen Geschlechtsidentität und -rolle)

 

3.3.  Pädagogische Grundsätze

Aus den Zielen der offenen Kinder-und Jugendarbeit ergeben sich für die Arbeit im Jugendtreff Hünfeld folgende pädagogische Grundsätze:

 

3.3.1. Freiwilligkeit
Die Kinder und Jugendlichen entscheiden selbst, ob sie die Möglichkeiten, die ihnen die offene Kinder-und Jugendarbeit bietet, in Anspruch nehmen wollen oder nicht.

 

3.3.2. Partizipation
Ausgehend von der Mitbestimmung und der Mitgestaltung von
Entscheidungsprozessen, z.B. zur Angebotsgestaltung der Einrichtung, ist die aktive Beteiligung von Kindern und Jugendlichen eine wesentliche Voraussetzung und Arbeitsgrundlage im Jugendtreff Hünfeld. Dabei gilt es besonders zu beachten, dass Kinder und Jugendliche eine andere Perspektive in Entscheidungsprozessen einbringen als Erwachsene. Dies zu fördern und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, gehört zur pädagogischen Arbeit des Jugendtreffs.

 

3.3.3. Parteilichkeit
Das Jugendtreff Hünfeld ergreift Partei für Kinder und Jugendliche, indem es ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt und sie bei der Umsetzung ihrer Belange unterstützt. In Konfliktsituationen übernimmt das Team des Jugendzentrums eine „Anwaltsfunktion“ für die Kinder und Jugendlichen. Dennoch ist die Einwilligung der Eltern Grundlage des Aufenthalts der Kinder und Jugendlichen im Treff.

 

3.3.4. Ganzheitlichkeit
Die pädagogische Arbeit im Jugendtreff Hünfeld erfolgt nach einem ganzheitlichen Ansatz, der die Entwicklung von Angeboten, Veränderungen im Sozialraum, die strukturelle Ausgangssituation und die aktuelle Lebenslage von Kindern, Jugendlichen und deren Familien berücksichtigt.

 

 

 

3.3.5. Orientierung am Kind/Jugendlichen
Das Team des Jugendtreffs Hünfeld nimmt die Kinder und Jugendlichen mit ihren Meinungen, Vorstellungen und Bedürfnissen ernst. Zudem werden individuell die Fähig- und Fertigkeiten des Einzelnen gefördert.

 

3.3.6. Pädagogik der Vielfalt
Unabhängig von sozialer Herkunft, Geschlecht und Nationalität werden im Jugendtreff Hünfeld allen Kindern und Jugendlichen Wege zu einem solidarischen Miteinander aufgezeigt mit dem Schwerpunkt der Inklusion. Besondere Unterstützung erfahren dabei jene Kinder und Jugendliche, die Schwierigkeiten haben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und die im Alltag Ausgrenzung erfahren.

 

3.3.7. Lebensweltorientierte Kinder-und Jugendarbeit
Das Team des Jugendtreffs Hünfeld nimmt die Probleme und Bedürfnisse der einzelnen Kinder und Jugendlichen immer auch im Zusammenhang mit ihrer jeweiligen aktuellen Lebenssituation wahr. Lösungen werden mit Blick auf die individuellen Ressourcen zusammen mit den Kindern und Jugendlichen gesucht und so entwickelt, dass sie im Alltag der Kinder und Jugendlichen umgesetzt werden ...

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